Infos zum Goloring, ein bronzezeitlicher Fundplatz, der mir als willkommene Vorlage für einen nacheiszeitlichen Kultplatz diente.
Der Goloring liegt innerhalb eines ehemaligen Bundeswehrgeländes bei Wolken/Eifel, in der Nachbarschaft des Karmelenberges. Zu den Tagen des offenen Denkmals gibt es hin und wieder die Gelegenheit, die Anlage zu besichtigen und an einer Führung teilzunehmen.

 
So kann man ihn sich in etwa damals vorstellen
(Bild beim Tag des offenen Denkmals abfotografiert)


Goloring- Scan


 
Der Wallgraben und das Plateau sind heute noch in der Landschaft sichtbar.
   
Wallanlage

Wenn man in der Mitte des Plateaus steht, wird einem auch die geografische Lage in Zusammenhang mit der astronomischen Ausrichtung klar. Wären noch ein paar mehr Bäume des Geländes gefällt, könnte man in allen Haupthimmelsrichtungen die Visierpunkte erkennen. Am 21.3. und 23.9. kreuzt die Sonne den Himmelsäquator. Sie geht dann genau im Osten auf und im Westen unter. Weitere wichtige Daten sind der 17. Mai und der 19. November, wie Sommer- und Wintersonnwende am 21.06. und 22.12., keltischer Frühlings- und Winteranfang und andere, kann man zu den Terminen an Landmarken festmachen. Die Termine für Aussaat und Ernte und viele noch heutige Feiertage, beruhen auf astronomischen Daten, die unsere Vorfahren schon - übrigens in praktisch allen Ackerbaukulturen - kannten. Es gab markante Sonnen- und Mondtermine.



Blick vom Goloringniveau aus nach Westen auf den Köppel - heute von einem Fernsehturm gekrönt

Ein Beispiel für die Möglichkeiten und Auswertungen hinsichtlich dieser Daten zeigen vor allem auch die Kalenderwerke der Azteken und Maya, die sie - unter anderem - auch in Stein verewigten. Selbst das astronomische Sonnenjahr haben die amerikanischen Ureinwohner bis auf zwei Stellen hinter dem Komma richtig berechnet. Genauer ging es nur mit modernen Messgeräten der Neuzeit. Mit genügend großem Zeitraum der Beobachtung und ausreichend Grips lässt sich so manches auch ohne High-Tech erkennen.

Der Goloring ist eine der über 300 in Deutschland gefundenen Kalenderanlagen, dazu kommen die Henghes in England und Fundorte mit Kalenderbezug überall auf der Welt.

Zum Thema Kalenderkreise:
www.vorzeitkalender.de
http://www.wisoveg.de/wingarden2/mega/golo2/g100.html
www.wikipedia.org
www.asentr.eu


 
 
 
Kreisgrabenanlagen Gosek und Dresden-Nickern

Neuere Forschungen im Fachgebiet der Paläoastronomie lassen vermuten, dass sogar die Felsbilder in den steinzeitlichen Höhlen astronomische Daten widergeben. Damit würde sich auch der Aufwand erklären, mit dem sie gemalt wurden. Der TV-Sender Arte brachte einen ausführlichen Bericht darüber, wie die Bilder an den Felswänden - projezierte man sie an den Himmel "dahinter" - den Sternenhimmel, sogar mit den Positionen der hellsten Hauptsterne, 1:1 zeigt. Hier der Bericht, der im Züricher Tagesanzeiger 2007 darüber erschien:


Sterne zwischen Auerochs und Bison
In den berühmten Tiermalereien der Höhle von Lascaux stecken Himmelskarten. Dies behauptet ein deutscher Astronom.
Von Barbara Vonarburg
Die Plejaden sind ein Sternhaufen, der jedem auffällt, der in einer klaren Winternacht zum Himmel blickt. Viele Forscher sind deshalb überzeugt, dass unsere Urahnen diese Konstellation auf Sternkarten festgehalten haben, zum Beispiel auf der fast 4000 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra.
Noch viel älter sind sechs Punkte zwischen den weltbekannten Felsmalereien in der Höhle von Lascaux in der heutigen Dordogne, rund 170 Kilometer östlich von Bordeaux. Sie stammen aus der Zeit zwischen 16 000 und 13 000 vor Christus und stellen ebenfalls die Plejaden dar. Davon ist zumindest Michael Rappenglück überzeugt. In einem Vortrag, organisiert von der physikalischen Gesellschaft Zürich an der ETH, erklärte der deutsche Astronom, warum er glaubt, dass in den prähistorischen Malereien Himmelskarten stecken.
Die sechs schwarzen Flecken schweben über dem Rücken eines Auerochsen. Dessen Kopf ist ebenfalls mit dunklen Punkten gesprenkelt. Ein grösserer Fleck markiert das Auge des Tieres. Diese Darstellung erinnere stark an das Sternbild Stier, sagt Rappenglück. Auf Sternkarten aus vergangenen Jahrhunderten liegen die Plejaden auf dem Schulterblatt des Tieres. Ein anderer Sternhaufen, die so genannten Hyaden, bilden das V-förmige Gesicht und der helle Stern Aldebaran das Auge des Stiers.
Die Plejaden werden auch «Siebengestirn» genannt. Dass die Menschen vor Jahrtausenden nur sechs Punkte an die Wand malten, erklärt Rappenglück mit der Tatsache, dass einer der Sterne veränderlich und daher nicht immer zu sehen ist. Auch andere alte Kulturen in Asien, Amerika und Australien hätten die Plejaden auf diese Weise dargestellt, sagt der Astronom und präsentiert eine Zeichnung der Navajo-Indianer aus Nordamerika, die der Punkteanordnung in der Höhle erstaunlich gleicht.
Signal für Herbstbeginn
Die Plejaden sind aber nicht nur eine besonders auffällige Konstellation am winterlichen Nachthimmel. «Sie waren auch hervorragend geeignet, um den Kalender zu eichen», sagt Rappenglück. Astronomische Berechnungen zeigen, dass der Sternhaufen vor 15 000 Jahren nur gut 2 Grad vom Herbstpunkt entfernt lag, also von jenem Punkt auf der Ekliptik, an dem sich die Sonne zur Tag-und-Nacht-Gleiche im Herbst befindet. Deshalb waren die Plejaden damals ein ausgezeichnetes himmlisches Signal für den Beginn des Herbsts und das Ende des Frühlings. Der Auf- und Untergang des Sternhaufens habe das Jahr zudem in zwei fast gleich lange Teile geteilt, erklärt Rappenglück.

Auch die gemalten Tiere würden den Wechsel der Jahreszeiten ankündigen, meint der Experte. So beispielsweise ein brünstiger Hirsch oder zwei Bisons, von denen einer sein Fell verliert. Für die Interpretation der Malerei als Kalender sprechen auch Punkte und Striche, die man zwischen kleinen Pferden findet. Dies sei wie ein Code, eine Zählung, sagt Rappenglück.

Seine Theorie klinge zwar «etwas fantastisch», gibt der Astronom selbst zu. Doch er ist überzeugt, dass die Felsmalerei in Lascaux «wenig mit Jagdmagie zu tun hat», wie andere Forscher annehmen. Dafür seien die Arbeiten viel zu aufwändig gewesen. «Man hat auf Stellagen graviert und gemalt», sagt Rappenglück. Dabei verwendeten die prähistorischen Künstler 25 verschiedene Farbtöne, die sie vor Ort herstellten. Das seien die Anfänge der Chemie gewesen, meint der Experte. Für ihn ist deshalb klar: «Man hat nicht einfach etwas hingepinselt, sondern sich genau überlegt, was man da tut.» Für die Figuren verwendeten die Maler Schablonen. Felsvorsprünge nutzten sie so geschickt, dass die Tiere eine dreidimensionale Gestalt erhielten und sich zu bewegen scheinen.



Entdeckt hatten die berühmte Grotte vier Teenager im September 1940, als sie nach ihrem Hund suchten, der in einem Loch verschwunden war. In den 50er-Jahren wurden täglich bis zu 1200 Besucher durch die Höhle geschleust. Das von ihnen ausgeatmete Kohlendioxid verätzte die steinigen Wände. Grüne Flecken breiteten sich aus – Algen und Moos. Die Verantwortlichen beschlossen deshalb 1963, die Attraktion für das allgemeine Publikum zu schliessen. Seit 1983 ist aber in der Nähe eine exakte Nachbildung zu besichtigen.

Die genaue Vermessung der Bilder lieferte weitere, erstaunliche Erkenntnisse, insbesondere über ein Stelle, die einen Bison, eine Art Vogelmenschen und einen Vogel auf einem Stab zeigt – «eine einmalige Szene», sagt Rappenglück. «Der Bison steht auf einer perspektivischen Ebene, ist also räumlich gezeichnet.» Zudem entdeckte der Forscher verschiedene Konstruktionen aus Kreisen und rechten Winkeln. Ein Vergleich mit Vogelstäben aus anderen Kulturen führte ihn zur Überzeugung, dass es sich dabei um eine Art Weltachse handeln muss.

Tatsächlich scheint der Vogelstab auf der Felswand auf den nördlichen Himmelspol ausgerichtet zu sein. Der Winkel zwischen ihm und dem Vogelmenschen beträgt 45,3 Grad, was fast genau der geografischen Breite von Lascaux entspricht. Weitere Berechnungen ergaben, dass die Augen von Vogel, Mensch und Bison ein Dreieck ergeben, das gut mit dem heutigen, so genannten Sommerdreieck übereinstimmt, das durch die hellen Sterne Deneb, Vega und Altair gebildet wird.
Viele Fundstücke, die ich oben schon für die Ära der Nacheiszeit vorgestellt habe, stammen zum Teil aus den archäologischen Fundhorizonten der Jungsteinzeit oder der Bandkeramischen Ära. Da sie aber über tausende von Jahren in Material, Herstellung und Machart fast gleich geblieben sind, sehe ich keine Veranlassung, die Stücke nicht auch für die nacheiszeitlichen Menschen als machbar und gegeben zu sehen.

Die große Unterschiede zwischen Nacheiszeit und bandkeramischer Ära in den archäologischen Funden besteht hauptsächlich darin, dass die ersten Zeugnisse für Ackerbau, Viehzucht und Haus- und Brunnenbau erst im Neolithikum auftauchen, sowie die dazu nötigen Gerätschaften wie Sicheln, Sensen, Getreidereiben, Keramik und Webstühle.

In der Linksammlung am Schluss finden sich interessante Seiten und auch Freizeitangebote, die im Zusammenhang mit dem Roman (und den noch folgenden) tiefer in die Kulturgeschichte der Region führen.